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Recht auf Stadt! 

Unter diesem Motto machen nicht nur Bürger*innengruppen, Initiativen und Aktivist*innen in vielen Städten Investoren das Recht streitig, über die besten Räume und Plätze der Stadt zu verfügen, sh. Platz am Kolk oder Primark am Hauptbahnhof, es war auch das Motto einer spannenden Diskussionsveranstaltung am 28. September. Soll die sozialökologische Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft gelingen, braucht es gerade jetzt demokratische und selbstbestimmte Räume, den Ausbau von demokratischer Willensbildung, zivilgesellschaftlicher Vernetzung und gesellschaftlicher Mitbestimmung im Stadtteil. Dabei bieten ehemalige Bahnhöfe und  Fabriken wie Mirker Bahnhof, Goldzackfabrik oder Bünger Textilwerk große Potenziale als Lernorte und Reallabore für den Aufbau demokratischer Strukturen und die sozialökologische Erneuerung des Stadtteils, wie Matthias Wanner (Wuppertal Institut) aus seiner transformativen Forschung berichtete. In ihnen können zukunftsträchtige Stadträume geschaffen werden und Flächen aus der Investitions- und Verwertungslogik herausgeholt werden. David Becher (Vorstand Utopiastadt e.V.) sah auch eine große politische Wirksamkeit von Utopiastadt in der Moderation von Prozessen der Stadtaneignung. Die Herausforderung sei es, Alltagsdiskurse in einen authentischen Entscheiderdiskurs zu bringen. Hier konnten Diskursräume eröffnet werden wie das Forum Mirke, die Zukunft der Diakoniekirche oder bezüglich des Spannungsfeldes AZ/Moschee. Ein Teilnehmer munkelte, in Utopiastadt werde die Baustelle zum permanenten Prinzip erhoben. Gabi Kamp gab als Geschäftsführerin einen Überblick über die Entstehungsgeschichte des Nachbarschaftsheim e.V. in Ostersbaum und sah die aktuelle Funktion in der Sozialarbeit, „Menschen einen Raum geben sich zu treffen“. Wesentlichen Anteil haben die etwa 150 Ehrenamtlichen. Lisa Hahn, Referentin für Gemeinwohl in der Montag Stiftung Urbane Räume stellte den BOB Campus als eines von 6 Projekten vor. Ziel sei einerseits der Abschluß von Mietverträgen mit Gemeinwohlorientierten Unternehmen, andererseits die Erwirtschaftung von Mitteln für Nachbarschaftsprojekte. Räume, Geld und Engagement fliessen dann zum Beispiel in die Stadtteiletage und den Nachbarschaftspark des BOB Campus.